Als sogenannte Querschnittsfunktion erstreckt sich der Logistikprozess entlang der kompletten Wertschöpfungskette und somit auch entlang der physischen Lieferkette. Typisch für die Lieferkette ist die Verknüpfung zwischen den jeweiligen Elementen und damit Wechselwirkungen der einzelnen Bereiche zueinander. Erhebliche Auswirkung auf die Lagerhaltung hat es zum Beispiel, wenn sich im Einkauf die bestellte Menge verdoppelt. Die gestiegene Bestellmenge führt zu einer deutlichen Belastung für die räumlichen und personellen Ressourcen und verursacht damit Mehrkosten im Lagerbereich. Den Logistikprozess optimieren, ist an dieser Stelle wichtig, um so frühzeitig auf die neuentstandenen Herausforderungen reagieren zu können.
Den Logistikprozess analysieren und hinterfragen steht daher für viele Unternehmen im Mittelpunkt, im ersten Schritt empfiehlt es sich stets, die einzelnen Arbeitsschritte im Betrieb anzuschauen und die Ausführung in der täglichen Routine zu betrachten, ohne sich allein auf die Kennzahlen zu berufen. Letztendlich geben die Kennzahlen lediglich an, dass zum Beispiel im abgelaufenen Quartal x % zusätzliche Überstunden entstanden sind. Einen direkten Auslöser liefern die Statistikdaten nicht. Zur Identifikation ist ein tiefergehendes Prozessverständnis nötig.
Bei den Auslösern handelt es sich oftmals um einzelne Gründe, die sich in erster Linie auf den Arbeitsablauf beziehen, wie zum Beispiel geringer Platz zum Lagern der Waren, eine zu geringe Anzahl von geeigneten Hilfsmitteln z.B. zum Transport oder Verladen der Waren, dies kann zu Verzögerungen im zeitlichen Ablauf führen. Immer wieder ergeben sich so auch im täglichen Arbeitsprozess Versorgungsengpässe. Über die Zeit kumulieren sich diese Engpässe. Sichtbar werden diese Probleme für Beteiligte schlussendlich beispielsweise in Form der Überstundenquote.
Einbindung der Beschäftigten führt zur Kostensenkung
Schon die Befragung und Einbeziehung der Beschäftigten, denen täglich die Missstände begegnen, kann helfen und den Logistikprozess optimieren. Die Mitarbeiter zeigen sich normalerweise bereit, Informationen zu liefern, was man während des Prozesses und was konkret bei den Abläufen verbessert werden kann, was nicht ideal funktioniert. Auch kurzfristige Maßnahmen wie die Einrichtung weiterer Lagerplätze mit Ablagen oder die Umgestaltung von Fertigungsbereichen zwecks Umgehung vermeidbarer doppelter Handhabung lassen sich oft schon kurz nach dem Logistikprozess Analysieren realisieren.
Es ist speziell in Arbeitsbereichen, in denen körperlich transportiert werden muss, sinnvoller, so selten wie irgend möglich innerbetrieblich umzuschlagen. In der Folge bedeutet dies, mit jedem Umschlagvorgang personelle Kapazitäten zu binden und somit letztlich Kosten zu generieren. Den Logistikprozess analysieren und das regelmäßig, ist essenziell, da so schnell deutlich wird, ob das jeweilige Unternehmen den Prozess optimieren muss in Bezug auf die Strukturen der Lagerhalle. So lässt sich sicherstellen, dass diese den Anforderungen genügen und unter den gegebenen Umständen ein möglichst ergonomisches und effizientes Arbeiten möglich ist. Zu berücksichtigen sind beim Optimieren des Prozesses auch Arbeitsgeräte wie Stapler oder Hubwagen so lassen sich unter anderem Fahr- und Umschlagzeiten reduzieren und der interne Durchsatz steigern.
Dabei können der erforderlichen Investition in eine derartige technische Umrüstung entsprechende eingesparte Betriebszeiten entgegengesetzt werden, wodurch der zunächst scheinbar höhere Preis, nach der Anschaffung, Inbetriebnahme und vollständigen Umsetzung der weitern, beim Logistikprozess Analysieren, entwickelten Maßnahmen, entsprechend relativiert wird. Im Optimalfall und in der Praxis nicht so seltenen Fall lassen sich durch gezielte Investitionen die Kosten innerhalb der Intralogistik reduzieren, und das dauerhaft.